Windrad oder Förderanlage, Bohrmaschine oder Fön – Motoren in kleinen Elektrogeräten ebenso wie in großen Anlagen brauchen eine Isolierung ihrer elektrischen Wicklungen. Sie wird im letzten Schritt der Herstellung appliziert. Dabei werden die Motoren in einer Tränkanlage in das Isoliermittel getaucht, das in einem speziellen Ofen aushärten muss.
Die Aushärtungsphase ist traditionell erstens energieaufwändig sowie zweitens emissionsbelastet. Der Ofen benötigt kontinuierlich Frischluft, die erwärmt werden muss. Gleichzeitig entstehen beim Aushärten Emissionen, die mithilfe von speziellen Abluftreinigungssystemen ausgefiltert werden müssen. Dies ist insbesondere bei den lösemittelhaltigen Tränklacken der Fall, die in herkömmlichen Verfahren eingesetzt wurden.
Die Forscher von ELANTAS Beck arbeiten seit vielen Jahren daran, Energieaufwand und Emissionen ihrer Isoliermittel zu reduzieren. Dazu entwickelten sie unter dem Markennamen Dobeckan zunächst sogenannte Tränkharze. Sie enthalten anstelle von lösemittelhaltigen Formulierungen ungesättigte Polyesterharze. Bereits damit ließen sich die Emissionen beträchtlich reduzieren. Auch der Energieaufwand sank, da die Harze bei geringeren Temperaturen und in kürzerer Zeit als die herkömmlichen Lacke aushärten.
Dobeckan MF – der Durchbruch im Klimaschutz
Den entscheidenden Durchbruch in Sachen Klimaschutz aber stellt Dobeckan MF dar. MF steht für monomerfrei. „Diese Produktfamilie ist das Ergebnis unserer gezielten Forschung“, erläutert Dr. Klaus-Wilhelm Lienert, Leiter F&E, ELANTAS Beck. Die besondere Herausforderung bestand darin, umweltschonende Harze zu entwickeln, die sich problemlos in die Herstellungsprozesse der Kunden integrieren lassen. Ihre Formulierungen müssen sicherstellen, dass die Isoliermittel den vielfältigen mechanischen, thermischen und chemischen Belastungen standhalten, denen sie ausgesetzt sind.
Das Ergebnis ist weltweit einzigartig. „Unsere monomerfreien Produkte sind die einzigen, die in diesem Ausmaß ökologische Vorteile mit wirtschaftlicher Effizienz verbinden. So können unsere Kunden ihre Produktionskosten erheblich senken“, fasst Lienert zusammen. Die monomerfreien Isoliermittel basieren auf Polyesterharzen, die ohne Monomere aushärten. Deswegen ist ihre Verarbeitung fast emissionsfrei – die Abluftreinigung entfällt. Das spart Energie. Zudem sind monomerfreie Harze toxikologisch unbedenklicher als andere Harze, da sie ohne gesundheitsgefährdende Stoffe wie z. B.Styrol auskommen.
Mittlerweile machen die monomerfreien Produkte ein Fünftel der Imprägnierharze aus, die ELANTAS Beck produziert. Hersteller in Europa greifen besonders gern auf sie zurück. Denn obwohl sie zunächst in neue Tränkanlagen investieren müssen, ist die Isolierung von Motoren mit monomerfreien Harzen unterm Strich nicht nur umweltfreundlicher. Aufgrund der Energieeinsparungen ist sie zugleich wirtschaftlicher.