- Zehn Finalistenteams aus sechs Bundesländern stellten auf der JUGEND GRÜNDET Zukunftsgründermesse online die besten von 783 Geschäftsideen vor
- Schüler des Canisius Kollegs Berlin ganz vorne
Pforzheim/Berlin/Wesel, 19. Juni 2020 – „Wenn jeder, der eine Pflanze kauft, sich gegen Plastik und für einfacheres Gärtnern entscheidet, und damit ein Stück zur Zukunft unserer Erde beiträgt – dann ist unsere Vision Wirklichkeit“, stellten die Schüler Kilian Holle, Liv Jürgensen, Subonn Lee, Edgar Schmidt-Narischkin und Karl Weiss vom Canisius Kolleg Berlin die Vision zu ihrer Geschäftsidee vor. Am Freitag wurden sie im Rahmen der Siegerehrung beim JUGEND GRÜNDET Bundesfinale 2020 mit dem ALTANA Sonderpreis Chemie ausgezeichnet und für ihre herausragende Leistung im Wettbewerbsjahr 2019/2020 sowie ihre beeindruckende Vorstellung beim Bundesfinale von der JUGEND GRÜNDET-Jury mit Platz 1 in der Gesamtwertung des Schülerwettbewerbs geehrt.
Das Gewinnerteam (Platz 1) der KomPot GmbH, Subonn Lee, Kilian Holle, Edgar Schmidt-Narischkin, Karl Weiss, Liv Jürgensen vom Canisius Kolleg in Berlin
„Eine sehr gute nachhaltige Idee und ein wirklich sehr durchdachter, weit entwickelter Businessplan“ – zeigte sich auch
Dr. Anette Brüne überzeugt. Die promovierte Chemikerin ist Global Head of Marketing & Sales Services der ALTANA Tochter BYK-Chemie GmbH und Mitglied der JUGEND GRÜNDET Jury. Der ALTANA Sonderpreis Chemie wurde in diesem Jahr zum sechsten Mal in Folge als Anerkennung für eine innovative Chemie-Geschäftsidee im Rahmen des Wettbewerbs JUGEND GRÜNDET vergeben. Der Preis ist eine Reise nach Wallingford/USA mit Einblick in einen der größten Forschungs- und Produktionsstandorte des Spezialchemiekonzerns ALTANA.
Als Team „KomPot GmbH“ entwickelten die Berliner Schüler die Idee für einen biologisch abbaubaren Pflanzentopf, eine zu 100 Prozent kompostierbare Alternative, um den Plastiktopf vollständig zu ersetzen. Ihr Topf wird zusammen mit der Pflanze in den Boden eingepflanzt, wo er verrottet, die Pflanze düngt und sie gleichzeitig beim Aussetzen schützt. Dadurch solle man nicht nur Plastikmüll vermeiden, sondern sich auch das lästige Umtopfen und Düngen sparen können. Der KomPot wird hergestellt aus „Fasal”, einem Material aus Holzfasern, Lignin und Stärke – alles natürliche Rohstoffe, die als Abfall bei der Holz- und Papierindustrie anfallen. Mit Hilfe des Spritzgussverfahrens kann der Topf wie andere thermoplastische Materialien in seine Form gebracht werden. Damit könne er die gleiche Form wie ein Plastiktopf haben und nahezu genauso stabil sein. Außerdem beginne er erst zu verrotten, wenn er angebrochen wird und sich in einer feuchten Umgebung befinde – der KomPot könne also auch eine Zimmerpflanze beherbergen. Es ist nicht der erste Erfolg dieses Teams: 2019 hatten die Schüler ihre Geschäftsidee bei business@school, der Bildungsinitiative der Boston Consulting Group, entwickelt und beim Landesentscheid in Berlin den ersten Platz erzielt.
Die fünf Schüler vom Canisius Kolleg Berlin gehörten zu den 37 Schülerinnen und Schülern, die sich für das JUGEND GRÜNDET Bundesfinale qualifiziert hatten, weil sie zu den zehn besten Teams im Wettbewerbsjahr 2019/2020 gehörten. Rund 4.000 Schülerinnen, Schüler und Auszubildende waren ein Schuljahr lang in die Rolle von Start-up Gründern geschlüpft, haben innovative Geschäftsideen entwickelt und Businesspläne dafür erstellt. Im zweiten Schulhalbjahr erlebten sie mit ihren virtuellen Unternehmen die Höhen und Tiefen der Konjunktur und versuchten mit strategischen Entscheidungen, ihr Unternehmen möglichst nachhaltig zum Erfolg zu führen. Abschluss und Höhepunkt des Wettbewerbsjahres ist das Bundesfinale.
„Es war alles dabei. Und alle Ideen gemeinsam haben den Wunsch, unsere Zukunft zu gestalten mit den Potentialen und Möglichkeiten, die uns gegeben sind, aber auch mit dem Anspruch an uns als Gesellschaft, eine Welt zu hinterlassen, die lebenswert bleibt“, lobte Projektleiterin Franziska Metzbaur. „Dieses Gefühl: Wir können etwas verändern, wir können den Gang der Welt beeinflussen, das wünsche ich mir persönlich, dass ihr es für immer behaltet. Denn das ist so! Ihr könnt die Welt und die Zukunft mitgestalten. Man muss es nur einfach tun, einfach versuchen. In diesem Sinne: Nutzt die Chancen, die euch gegeben werden und überlegt, wie ihr wollt, dass eure Zukunft aussieht. Genauso eigentlich, wie jetzt bei eurer Wettbewerbsteilnahme. Und dann macht es einfach!“, ermutigte sie die Teilnehmenden der Siegerehrung für die Zukunft.
Andreas Haffner, Vorstand Personal, Porsche AG, zollte in einem Grußwort seinen Respekt auch all jenen, die nicht auf dem Siegertreppchen gelandet sind: „Durch die Teilnahme haben Sie wertvolle Erfahrungen gesammelt“. Haffner lobte die Kreativität und das Durchhaltevermögen der Finalisten, die sich gegen Tausende anderer Teilnehmer durchgesetzt haben.
Neben dem Team aus Berlin hatten sich Schülerteams aus Hessen (Bebra, Geisenheim), aus Baden-Württemberg (Achern, Konstanz, Bruchsal), Nordrhein-Westfalen (Meschede), Bayern (Erding) und Schleswig-Holstein (Güby) für das Bundesfinale qualifiziert. Die Finalisten und ihre Geschäftsideen sowie der Livestream der Siegerehrung wurden auf der Seite www.jugend-gruendet.de/wettbewerb/bildergalerien/finale-2020 veröffentlicht. Im Rahmenprogramm zu sehen sind dort ein Impuls von Karim Mustaghni, Director Kairos Society, zu „Kreativität – Schlüsselfaktor für die Zukunft“, kurze Einblicke in die Projektarbeit in der Ausbildung bei Porsche, sowie ein Talk mit Andreas Haffner, Mitglied des Vorstands der Porsche AG, Dr. Danyal Bayaz, MdB, Start-up-Beauftragter von Bündnis 90/Die Grünen, und Daniel Jung, Mathe-You Tube-Star, zum Thema: „Einer für alle, alle für einen 4.0 – Digitales Lernen und Bildungsgerechtigkeit“.
Sponsoren und Förderer
JUGEND GRÜNDET wird seit 2003 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und steht auf der Liste der von der Kultusministerkonferenz (KMK) empfohlenen Schülerwettbewerbe.
Eine Reihe namhafter Förderer unterstützt bei der Bekanntmachung des Wettbewerbs, bei den Preisen sowie bei den Events. Hauptsponsor ist Porsche. Für Konzeption und Umsetzung des Wettbewerbs ist das Pforzheimer Steinbeis-Innovationszentrum verantwortlich.
Über ALTANA:
ALTANA ist global führend in reiner Spezialchemie. Die Unternehmensgruppe bietet innovative, umweltverträgliche Speziallösungen für Lackhersteller, Lack- und Kunststoffverarbeiter, Druck- und Verpackungsindustrie, die Kosmetikbranche sowie die Elektroindustrie an. Das Produktprogramm umfasst Additive, Speziallacke und -klebstoffe, Effektpigmente, Dichtungs- und Vergussmassen, Imprägniermittel sowie Prüf- und Messinstrumente. Die vier Geschäftsbereiche von ALTANA, BYK, ECKART, ELANTAS und ACTEGA, nehmen in ihren Zielmärkten jeweils führende Positionen hinsichtlich Qualität, Produktlösungskompetenz, Innovation und Service ein.
Die ALTANA Gruppe hat ihren Sitz in Wesel am Niederrhein und verfügt über 47 Produktionsstätten sowie über 65 Service- und Forschungslaborstandorte weltweit. Konzernweit arbeiten rund 6.500 Mitarbeiter für den weltweiten Erfolg von ALTANA. Im Jahr 2019 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von über 2,2 Milliarden Euro. Davon fließen jedes Jahr rund 7 Prozent in die Forschung und Entwicklung. Mit einer im Branchenvergleich hohen Ertragskraft gehört ALTANA zu den innovativsten sowie wachstums- und ertragsstärksten Chemieunternehmen weltweit.