Die Initiative „Alle Kinder haben Potenziale“ unterstützt Weseler Grundschüler und -schülerinnen aus sozial benachteiligten Verhältnissen, um Chancengleichheit zu schaffen. Eine der Patinnen, die sich im Projekt engagiert, ist Alexandra Linden. Besonders motivierend ist für sie, die Freude in den Augen der Kinder zu sehen.
Der Rhein ist der längste Fluss in Deutschland und prägt das Landschaftsbild – so auch in Wesel. Insgesamt 1.232,7 Kilometer bahnt sich das Gewässer seinen Weg durch Europa. Umso erstaunter war eine Unterstützerin der Initiative „Alle Kinder haben Potenziale“, als ihr Patenkind ihr erzählte, es habe noch nie den Rhein gesehen. Gemeinsam machten sich die beiden auf den Weg. Nicht nur, um das fließende Wasser zu beobachten, sondern auch, um über die Bedeutung des Rheins für die Schifffahrt, als Naherholungsgebiet und als Lebensraum für viele Tiere zu sprechen.
Das Beispiel zeigt, wie wichtig das Bildungsprojekt für viele Grundschulkinder ist. Es soll vor allem dazu beitragen, benachteiligte Kinder im Grundschulalter zu fördern und Chancengleichheit für Kinder mit Migrationshintergrund und aus sozial benachteiligten Verhältnissen zu erreichen. Umgesetzt wird es in Zusammenarbeit zwischen der Stadt Wesel, der Gemeinschaftsgrundschule Innenstadt, der Akademie Klausenhof und der ALTANA AG. Der Spezialchemiekonzern finanziert bereits seit Beginn der Initiative vor zehn Jahren eine sozialpädagogische Fachkraft der Akademie Klausenhof, die Patinnen und Paten gewinnt, begleitet und deren ehrenamtliche Tätigkeit koordiniert.
„Es ist mir eine Herzensangelegenheit, Kinder zu unterstützen“
Neu dabei als Patin ist Alexandra Linden, die bereits seit 20 Jahren bei BYK im Labor arbeitet. „Ich habe schon seit einiger Zeit den Wunsch, mich mehr in einem sozialen Projekt zu engagieren. Zunächst habe ich nach einem Projekt gesucht, welches früh das Interesse am Lesen fördert und weckt. Und habe eines gefunden, in Voerde, an einer Schule“, sagt Linden. Dann wurde sie auf das Projekt „Alle Kinder haben Potenziale“ aufmerksam. „Mir war schnell klar, das ist eine tolle Initiative, die ich unterstützen möchte. Jetzt engagiere ich mich bei beiden Projekten, denn es ist mir eine Herzensangelegenheit, Kinder schon früh bei der Bildung zu unterstützen.“
Im Vordergrund des Projektes steht, Grundschulkinder ab der zweiten Klasse in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen. Der entscheidende Erfolgsfaktor, damit das gelingt, ist die ungeteilte Aufmerksamkeit für das Kind. Projektleiterin Hildegard Derksen von der Akademie Klausenhof hat die Erfahrung gemacht, dass Kinder und Ehrenamtliche gleichermaßen Freude an dem Projekt haben: „Wir beobachten, dass im Laufe der Betreuung die Kinder immer mehr Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein entwickeln und Spaß an dem Austausch haben. Und für die Patinnen und Paten ist das Lächeln der Kinder eine Extramotivation."
Auch Alexandra Linden hat diese Erfahrung bereits gemacht: „Beim Projekt gebe ich nicht nur etwas hinein, sondern durch die Freude der Kinder bekomme ich auch etwas zurück. Besonders viel Freude macht es, gemeinsam mit den Kindern kreative Ideen zu entwickeln, was wir als nächstes unternehmen. Ich kann jedem und jeder empfehlen, mitzumachen.“
Bedarf und Nachfrage steigen
Seit Projektbeginn im Jahr 2014 haben bereits 64 Kinder von der intensiven Betreuung profitiert. Entscheidend dafür, Kindern Chancengleichheit zu ermöglichen, ist das Engagement der Patinnen und Paten. Aktuell sind 16 Ehrenamtliche im Einsatz, die die Mädchen und Jungen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung entsprechend ihren Fähigkeiten individuell fördern und fordern. Doch der Bedarf ist deutlich höher. So betreuen einige der Patinnen und Paten mittlerweile sogar zwei Kinder. „Wir haben in den vergangenen Jahren beobachtet, dass die Nachfrage noch einmal deutlich angestiegen ist. Daher sind wir immer auf der Suche nach neuen Ehrenamtlichen, die sich im Projekt engagieren wollen“, sagt Hildegard Derksen.
Chancengleichheit als Team fördern
Die Sorge, unvorbereitet in das Ehrenamt zu starten, muss niemand haben. Alle Patinnen und Paten, die neu in die Initiative einsteigen, bekommen zum Start eine Schulung und Hilfestellungen. Erst dann lernen sich Eltern, Kinder und Ehrenamtliche kennen. „Auf den Start als Patin war ich optimal vorbereitet. Hildegard Derksen und ich haben in den vorbereitenden Gesprächen auch offen über Herausforderungen gesprochen und ich habe wertvolle Tipps und Hilfestellungen bekommen“, berichtet Alexandra Linden aus der eigenen Erfahrung. Durchschnittlich verbringt sie zwischen einer und drei Stunden in der Woche mit ihrem Patenkind. „Wir waren schon am Auesee in Wesel oder auch in Museen“, berichtet die BYK Mitarbeiterin. Bei den Aktivitäten ist es besonders wichtig, auf die Bedürfnisse und Wünsche des Kindes einzugehen. Für Alexandra Linden bedeutet das: „Ich fahre jetzt wieder mit Kindersitz.“
Und wenn es während der Patenschaft doch mal Fragen gibt, ist jemand zur Stelle. Denn was dem Projekt genauso wichtig ist, wie die Zeit mit den Kindern, ist, dass sich auch alle Patinnen und Paten wohlfühlen und ebenso zu einem echten Team werden. „Die Zusammenarbeit macht allen viel Freude. Das zeigt sich auch darin, dass wir immer wieder gemeinsame Aktionen mit den Kindern planen und anbieten“, so Derksen.
Jetzt ehrenamtlich unterstützen
Auch Sie können das Projekt „Alle Kinder haben Potenziale“ unterstützen. Fragen von interessierten Patinnen und Paten beantwortet Projektkoordinatorin Hildegard Derksen telefonisch unter 0176/15847340 oder per E-Mail: derksen@. akademie-klausenhof. de