Matt Dass ist Mitgeschäftsführer und verantwortlich für Innovation bei Springfield Solutions, einem Unternehmen, das sich auf digitale Verpackungsanlagen spezialisiert hat. Seine ersten Schritte in der von seinem Vater gegründeten Firma machte der gelernte Grafikdesigner mit drei Jahren.
Harald Jasper ist Geschäftsführer des konzerninternen Start-ups ACTEGA Metal Print. Seit 2018 verantwortet er maßgeblich die Entwicklung von ECOLEAF und hat dazu beigetragen, die Technologie so zu formen, dass sie noch besser auf Markt- und Kundenbedürfnisse zugeschnitten ist.
— ECOLEAF, die umweltfreundliche Technologie, kam im Digitaldruck
als erstes bei Springfield Solutions im englischen Hull zum Einsatz.
Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Wie groß ist der Veränderungsdruck in der Verpackungs- und Druckindustrie wirklich?
MATT DASS: Unsere Kunden fordern uns immer häufiger aktiv dazu auf, nachhaltige Lösungen zu finden. Das ist eine Extramotivation! Denn als Unternehmen gehen wir schon heute voran, um die Welt positiv zu verändern. Springfield Solutions engagiert sich in der „Oh Yes! Net Zero“-Initiative. Unser gemeinsames Ziel ist es, bis 2040 die erste CO2 -freie Region Großbritanniens zu sein.
HARALD JASPER: Genau das unterstützen wir. ACTEGA investiert in nachhaltige Lösungen und neue Technologien, die die Branche verändern können. Nachhaltigkeit ist der entscheidende Antrieb für innovative Produktneuentwicklungen wie ECOLEAF.
Was genau steckt hinter ECOLEAF?
HARALD JASPER: Einfach erklärt: Die Technologie platziert Metallpartikel nur dort, wo sie auf der Verpackung benötigt werden. Bei der Herstellung auffälliger metallischer Etikettenveredelungen beispielsweise kann der CO2 -Ausstoß im Vergleich zu konventionellen Heiß- und Kaltfolien so um etwa 50 Prozent reduziert werden. Damit revolutioniert ECOLEAF das sogenannte Metallisierungsverfahren. Die Technologie lässt sich in alle gängigen Etikettendruckmaschinen und Weiterverarbeitungsanlagen integrieren. Anstelle von kunststoffbeschichteten Folienrollen kommt eine Art Flüssigfolie zum Einsatz.
Herr Dass, Sie haben sich entschieden, die zeitintensive Testphase zu unterstützen. Warum?
MATT DASS: Wir sind immer auf der Suche nach neuen Technologien. Das ist Teil unserer Unternehmenskultur. Was uns besonders an der Zusammenarbeit mit ACTEGA gereizt hat, ist die gemeinsame Vision. Wir wollen innovative und nachhaltige Produkte entwickeln und im Markt etablieren. ECOLEAF hat das Potenzial, zum Standardverfahren für die Herstellung metallischer Veredelungen zu werden.
— Lebenszyklusanalyse: ECOLEAF ermöglicht derzeit eine Reduzierung des
CO2 - Fußabdrucks um mehr als 50% im Vergleich zu Heiß- und Kaltfolie.
Letztendlich können Sie am Beginn der Testphase aber nie wissen, ob das Engagement belohnt wird.
MATT DASS: Das ist richtig. Daher ist Mut bei der Entwicklung neuer Technologien von enormer Bedeutung. Ich sage immer: Probieren wir es aus! Funktioniert es, super! Wenn nicht, müssen wir schnell daraus lernen und unser Handeln korrigieren. So erarbeiten wir uns dauerhaft einen Wettbewerbsvorteil.
HARALD JASPER: Und um den Vorsprung auszubauen, gilt es, das Produkt immer weiter zu verbessern. Bei ECOLEAF haben wir die gesamte Technologie zu 100 Prozent in der eigenen Hand. Das gibt uns die Flexibilität und Schnelligkeit, um die Technologie auf der Geräte- und Chemieseite kontinuierlich zu verbessern.
Was muss passieren, damit ECOLEAF den Markt dauerhaft verändert?
HARALD JASPER: Wir müssen die Technologie schnell weiterentwickeln. Dazu braucht es neben engagierten und hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unbedingt das Feedback unserer Kunden. Die Produktentwicklung gleicht eher einem Marathon als einem Sprint.
MATT DASS: In unserer Produktion haben wir bereits eine Menge Testläufe durchgeführt. Das gesammelte Feedback überwiegend zu Klebern, Primern und Farbpigmenten bearbeitet das Team zügig. Oft waren Ingenieure auch in wenigen Tagen direkt bei uns in der Produktion. Gemeinsam mit ACTEGA wollen wir die Technologie als Ganzes verbessern.
HARALD JASPER: Unsere Entwicklungsschritte der vergangenen Monate basieren auch maßgeblich auf der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit Herrn Dass und seinem Team. Das Engagement ist herausragend.