Brief des Vorstands

Sehr geehrte Damen und Herren,

ALTANA ist es im Jahr 2024 gelungen, bei anhaltend schwierigen Marktbedingungen den Umsatz zweistellig zu steigern und die Profitabilität deutlich zu erhöhen. Dazu haben alle Geschäftsbereiche sowie alle Regionen weltweit beigetragen. Wir gehören damit mehr denn je zu den wachstums- und ertragsstärksten Unternehmen unserer Branche. Und das aus gutem Grund: Unser Erfolgsrezept in diesen weiterhin herausfordernden Zeiten bleibt eine gesunde Mischung aus Kontinuität und Wandel – Kontinuität vor allem durch unsere prägende Unternehmenskultur und die Konzentration auf unsere Stärken als innovationsgetriebene, kundenorientierte und dezentrale Spezialchemiegruppe. Gleichzeitig setzen wir weiter auf kontinuierliche, richtungsweisende Veränderungen, um Herausforderungen in Chancen umzuwandeln und diese zu nutzen.  

Mit der Integration der zuletzt erworbenen Unternehmensgruppen Von Roll und Silberline befinden sich unsere Geschäftsbereiche ELANTAS und ECKART in voller Transformation. Auch bei ACTEGA und BYK werden viele Veränderungen vorangetrieben. Gleichzeitig nehmen geschäftsbereichsübergreifende Initiativen Fahrt auf, zum Beispiel hinsichtlich Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

So haben wir uns verpflichtet, bis zum Jahr 2050 weltweit nahezu treibhausgasfrei zu wirtschaften und sogenannte „Netto-Null-Emissionen“ zu erreichen. Konkret sollen die Emissionen bis dahin in unserer gesamten Wertschöpfungskette (Scope 1, 2 und 3) um 90 Prozent gesenkt werden. Die verbleibenden nicht vermeidbaren Emissionen wird ALTANA durch anerkannte Verfahren dauerhaft wieder aus der Atmosphäre entfernen lassen. Bis zum Jahr 2040 werden wir bereits die Treibhausgasemissionen in unserem direkten Einflussbereich (Scope 1 und 2) um 90 Prozent senken. Unsere Ziele sind im Einklang mit dem Pariser Klimaschutzabkommen. Das hat die renommierte Science Based Targets initiative (SBTi) kürzlich bestätigt.

Wir knüpfen damit an die bereits erhebliche Reduzierung von Treibhausgasemissionen der vergangenen Jahre an. Zwischen 2014 und 2023 haben wir unsere in Scope 1 und 2 verursachten Treibhausgasemissionen bereits um rund 70 Prozent verringert. Ab 2025 werden wir die noch verbleibenden Treibhausgasemissionen in Scope 1 und 2 und ausgewählten Kategorien von Scope 3 durch die Finanzierung von Klimaschutzprojekten außerhalb der eigenen Wertschöpfungskette kompensieren.

ALTANA handelt damit nicht nur im Sinne der UN-Initiative Global Compact für verantwortungsvolle und nachhaltige Unternehmensführung, sondern wird auch seinem eigenen Anspruch gerecht. Wir wollen unseren Fußabdruck bei Innovationen hinterlassen, nicht bei Emissionen. Und diesen Weg gehen wir jetzt konsequent weiter. Ob Lösungen für die bessere Recyclingfähigkeit von Verpackungen oder für den zuverlässigen Betrieb der größten Windkrafträder der Welt – seit vielen Jahren machen wir die Produkte unserer Kunden durch Innovation nachhaltiger. Jetzt weiten wir dieses Engagement auf unsere gesamte Wertschöpfungskette aus. Das ist unsere Verantwortung und unser Beitrag für die dringend notwendige Begrenzung der Erderwärmung.

Unsere Finanzkraft ermöglicht es uns, auch in wechselhaften Konjunkturlagen gezielt in nachhaltiges Wachstum zu investieren, und zwar überall auf der Welt und in allen Geschäftsbereichen. Konkret haben wir unsere Ausgaben für Forschung und Entwicklung noch einmal um rund acht Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Das entspricht sieben Prozent des Umsatzes und liegt damit weiterhin deutlich über dem Branchenschnitt. Wir haben aber auch kräftig in unsere Standorte investiert. An unserer Heimatbasis Wesel beispielsweise hat BYK mit den Detailplanungen für einen hochmodernen neuen Innovations-, Labor- und Seminarkomplex begonnen. Nennenswert ist dabei nicht nur die Investitionssumme von 25 Millionen Euro, sondern auch die Tatsache, dass dieses Bauwerk für vieles steht, was uns in der ALTANA Gruppe wichtig ist: Kundennähe, Nachhaltigkeit und eine attraktive Arbeitsumgebung.

Ein weiteres Beispiel ist die Investition von mehr als 20 Millionen Euro in ein neues Werk für Drahtlacke von ELANTAS im südchinesischen Zhuhai, das wir im Herbst vergangenen Jahres eröffnet haben. Damit können wir die im Zuge des Ausbaus erneuerbarer Energien und der E-Mobilität erheblich steigende Nachfrage in Zukunft noch besser bedienen. Zudem haben wir in Indien ein Grundstück für einen neuen, geschäftsbereichsübergreifenden Standort gekauft. Mit diesem Schritt bündeln wir die Stärken der gesamten Unter­nehmensgruppe, um das Geschäft in diesem Wachstumsmarkt gezielt gemeinsam auszubauen.

Kurz: Wir lassen uns nicht von konjunkturellen Schwankungen leiten, sondern konzentrieren uns auf unsere Stärken und auf die Frage, wie wir auch in schwierigen Phasen die Zukunft erfolgreich gestalten können. Unsere Antwort darauf lautet: Keep Changing. Wie das gelingt und wie die Menschen bei ALTANA diese Haltung mit Leben füllen, können Sie im Magazinteil dieses Unternehmensberichts nachlesen.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr außerordentlich hohes Engagement und ihren persönlichen Beitrag im Jahr 2024. Unser Dank gilt auch unseren Kunden, Geschäftspartnern sowie den Mitgliedern des Aufsichtsrats für ihre konstruktive Begleitung und ihr Vertrauen in die Arbeit von ALTANA.

Martin Babilas
Dr. Tammo Boinowitz
Stefan Genten