Umwelt

Umweltverträgliches Wirtschaften ist zentraler Bestandteil der unternehmerischen Strategie von ALTANA. Unser Ziel ist es, den Energieverbrauch an allen Standorten und in allen Bereichen kontinuierlich zu senken. Auch in anderen umweltrelevanten Bereichen, beispielsweise beim Abfall und beim Verbrauch von Trinkwasser, setzen wir diesen Anspruch um.

Verbesserungen in der Umweltperformance

Die ALTANA Gruppe misst den Fortschritt im Bereich Umweltschutz mithilfe spezifischer Kennzahlen. Neben den absoluten Werten werden die Zahlen in Bezug zur Menge der hergestellten Fertigwaren und zur Bruttowertschöpfung gesetzt. Für die CO2-Emissionen, den Wasserbrauch und die Abfallmengen bezogen auf die Bruttowertschöpfung legt ALTANA jährlich Obergrenzen fest. Die Entwicklung dieser Kennzahlen wird im Online-Dokument „Zahlen und Fakten zur Nachhaltigkeit 2019“ veröffentlicht.

Der Energieverbrauch der ALTANA Gruppe betrug im Geschäftsjahr 2019 rund 676.000 Megawattstunden nach 708.000 Megawattstunden im Vorjahr. Bezogen auf die Bruttowertschöpfung veränderte sich der Wert von 0,76 kWh / € auf 0,73 kWh / € . In Bezug auf die Menge an produzierten Fertigwaren lag der Wert mit 1,28 MWh / t leicht über dem Vorjahreswert von 1,23 MWh / t. Im Wesent­lichen ist dies auf die geringere Menge an produzierten Fertigwaren zurück­zuführen (2019: 527.000 Tonnen; 2018: 563.000 Tonnen). Die CO2-Emissionen verringerten sich von 193.000 Tonnen im Jahr 2018 auf 182.000 Tonnen im Berichtsjahr. Die spezifischen Kennzahlen blieben aufgrund der Verringerung der Bruttowertschöpfung und der produzierten Menge ungefähr auf Vorjahresniveau. Ge­lungen ist dies durch die Auswahl neuer Stromlieferanten. Fast alle deutschen Standorte bezogen im Jahr 2019 rund die Hälfte ihres Stroms aus erneuerbaren Energiequellen. Das entsprach 254 g CO2 / kWh. Darüber hi­naus wurden an verschiedenen Standorten Projekte zur Verbesserung der Ener­gieeffizienz umgesetzt (siehe Folgeseiten).

Die ALTANA Gruppe konnte 2019 die Menge gefähr­licher Abfälle von 18.800 Tonnen im Vorjahr auf 18.100 Tonnen reduzieren. Die Kennzahl bezogen auf die Bruttowertschöpfung verbesserte sich ebenfalls von 20,27 g / € auf 19,42 g / €. Auch die Menge an ungefährlichen Abfällen sank absolut von rund 11.400 auf 9.600 Tonnen. Die Kennzahlen bezogen auf die Bruttowertschöpfung und die produzierten Fertigwaren zeigen ebenfalls einen positiven Trend (Details finden sich im Online-Dokument „Zahlen und Fakten zur Nachhaltigkeit 2019“).

Die Gründe für die Verbesserungen in der Abfallmengenbilanz liegen unter anderem in der Optimierung von Produktionsprozessen und der Wiederverwendung von Nebenprodukten.

Beim Wasserverbrauch konnte ALTANA im Berichtszeitraum sowohl die absoluten Zahlen als auch die Kennzahlen verbessern. Der Verbrauch an Trinkwasser lag 2019 bei rund 1.250.000 Kubikmetern (2018: 1.370.000 Kubikmeter). Die daraus abgeleitete Kennzahl auf Basis der Menge an produzierten Fertigwaren betrug 2,38 m³ / t (Vorjahr: 2,43 m³ / t). Bezogen auf die Bruttowertschöpfung lag der Wert bei 1,34 l / € (Vorjahr: 1,48 l / €).

Im Berichtszeitraum verringerte sich die Menge pro­duzierter Fertigwaren auf 527.000 Tonnen (2018: 563.000 Tonnen). Dafür wurden 515.000 Tonnen Rohstoffe benötigt, darunter 382.000 Tonnen fossile Rohstoffe, 23.000 Tonnen erneuerbare sowie 110.000 Tonnen nicht-fossile und nicht-erneuerbare Rohstoffe. Außerdem wurden 48.000 Tonnen Wasser als Rohstoff eingesetzt. Detaillierte Angaben zum Ressourcen- und Energieverbrauch von ALTANA (differenziert nach Strom, Erdgas und Öl) sowie die Umweltkennzahlen finden sich im Online-Dokument unter www.altana.de /zahlen_fakten_nachhaltigkeit_2019.

In 2019 erfüllten 89 % der Produktionsstandorte der ALTANA Gruppe den ISO 14001 Standard. Zehn Standorte verfügen darüber hinaus über eine Zertifizierung ihres Energiemanagements nach ISO 50001.

Fortschritte beim Klimaschutz

Im Berichtszeitraum wurden zahlreiche Projekte zur Reduk­tion des Energieverbrauchs und der damit verbundenen Reduk­tion von CO2-Emissionen durchgeführt. Ein Schwerpunkt war in diesem Jahr die Optimierung von Kühlanlagen, unter anderem am ACTEGA Standort in Grevenbroich. Damit erzielte das Unternehmen mehrere Ver­besserungen. Unter anderem können die Produkte auf deutlich niedrigere Temperaturen gekühlt werden, wodurch weniger Lösemittel verdunsten. Zudem wird dadurch das Gelieren bei einigen empfindlichen Produkten vermieden. So können die Produkte schneller hergestellt werden.

ECKART nahm am Standort Güntersthal eine neue Kältemaschine mit Freikühlfunktion in Betrieb. Damit werden jährlich ca. 29 Tonnen CO2 eingespart. Zudem optimierte der Geschäftsbereich die Kälteversorgung in einigen Produktionsbereichen weiter. Das führte zu einer Reduktion von ca. 37 Tonnen CO2.

In weiteren Projekten wurde die Energieeffizienz durch Austausch von unterschiedlichen Anlagenteilen verbessert. So konnte ELANTAS Europe beispielweise durch den Einbau hocheffizienter Elektromotoren an allen italienischen Stand­orten den CO2-Ausstoß insgesamt um rund 60 Tonnen pro Jahr senken. Auch ECKART baute an den Standorten Güntersthal und Wackersdorf Elektromotoren mit verbesserter Effizienz ein. Dadurch und durch die Optimierung der Prozesse wurde insgesamt eine Einsparung von ungefähr 75 Tonnen CO2 erreicht.

Zur Verbesserung der Wärmeversorgung wurden unter anderem an den US-Standorten Painesville (ECKART) und St. Louis (ELANTAS) neue Boiler und Lüftungskomponenten eingebaut. ECKART erneuerte in Schererville das gesamte Heiz- und Lüftungssystem. ACTEGA installierte in Grevenbroich neue Motoren für die Raumluft. Diese Maßnahmen führten ebenfalls zur Reduktion von CO2-Emissionen.

Die in den vergangenen Jahren bereits begonnene Optimierung der Druckluftversorgung, zum Beispiel durch Austausch von Kompressoren beziehungsweise durch Absenken des Drucks im Leitungssystem, wurde auch im Berichtsjahr weiter fortgesetzt. Diese Projekte an den Standorten Bremen (ACTEGA), Schererville (ECKART) sowie Cerquilho und St. Louis (beide ELANTAS) führten zu einer CO2-Einsparung von insgesamt 167 Tonnen.

Verantwortungsvoller Umgang mit der Ressource Wasser

Wasser spielt in vielen Produktionsvorgängen bei ALTANA eine wichtige Rolle, und daher unternimmt der Spezialchemiekonzern vielfältige Anstrengungen, mit dieser Ressource schonend umzugehen. Wasser wird in der chemischen Industrie als Rohstoff, als Reinigungsmittel und als Kühlmittel eingesetzt. Ziel von ALTANA ist es, den Wasserverbrauch so gering wie möglich zu halten und es als Kühlmedium in geschlossenen Kreisläufen zu nutzen. Am Standort von ELANTAS in Olean (New York) wurde das Wassermanagement in der Produktion durch den Einbau neuer Ventile in den Kühlwasserkreislauf optimiert. Das führt zu einer Einsparung von rund 6.800 m³ Wasser pro Jahr.

Eine weitere Möglichkeit, die wertvolle Ressource Wasser effizient zu nutzen, ist die Wiederverwertung für andere Prozesse mithilfe von sogenannten Wasserringpumpen. Dieses Vorgehen nutzten ACTEGA in Foshan (Nutzung als Kühl­wasser; Einsparung Trinkwasser: 450 m³) und ECKART in Pori (Einsatz zur Herstellung von deionisiertem Wasser; Einsparung Trinkwasser: 16.000 m³).

Bereits im Vorjahr berichteten wir über ein Pilotprojekt („Zero-Discharge“) am ELANTAS Standort in Ankleshwar, Indien. 2019 wurde dieses Projekt weiter vorangetrieben. Durch diese und andere Maßnahmen konnte die verbrauchte Trinkwassermenge um ca. 5.000 m³ gesenkt werden.

Weitere Verbesserung des Abfallmanagements

Im Zuge von chemischen Prozessen fallen Abfälle und Abwasser an. Betroffen sind im Wesentlichen die Produktionsstandorte. Ziel von ALTANA ist es, Abwasser und Abfälle zu vermeiden bzw. zu reduzieren und damit die negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt zu minimieren, unter anderem durch die Verwendung geeigneter Roh- und Reinigungsstoffe.

Durch den Einsatz eines alternativen Lösemittels ver­ringerte ECKART zum Beispiel den gefährlichen Abfall am Standort Louisville um 60 Tonnen pro Jahr.

Durch die Optimierung einzelner Herstellschritte und Reinigungsvorgänge konnte beispielsweise die Abfallmenge an den Standorten Güntersthal (ECKART) und Cerquilho (ELANTAS) um mehr als 30 Tonnen reduziert werden.

Der ECKART Standort Painesville hat ebenfalls durch mehrere Maßnahmen zur Reduktion der Abfallmenge beigetragen. Die Installation von neuen Mischern führte zu einer Verbesserung der Herstellprozesse. Die Bedienung dieser Anlagen ist zudem ergonomischer und sicherer als bisher.

Emissionen weiter verringert

Neben dem Treibhausgas CO2, welches hauptsächlich bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen entsteht, tragen flüchtige organische Verbindungen ebenfalls zu Emissionen bei. Diese Stoffe werden als sogenannte „VOC“ (Volatile Organic Compounds) bezeichnet. Ziel von ALTANA ist es, diese Emissionen auch zukünftig so gering wie möglich zu halten. Um dies zu erreichen, stehen an vielen Standorten bereits verschiedene technische Möglichkeiten zur Verfügung. Im Berichtsjahr wurden weitere Maßnahmen zur Verringerung von Emissionen realisiert. Die Installation von neuen Pumpen mit Magnetkupplung am ELANTAS Standort in Ascoli Piceno eliminierte beispielsweise diffuse Emissionsquellen.

ACTEGA erreichte durch den Einbau neuer Dichtungsringe an Mischbehältern am Standort Lincolnton eine deutliche Verringerung der Emissionen im Produktionsbereich.