Innovation, Mitarbeiter, Umwelt und Sicherheit

Innovation

Als Unternehmen der Spezialchemie sind Innovationen für ALTANA ein wesentlicher Faktor, um unseren Kunden neue, wettbewerbsfähige Lösungen zu bieten und dabei aktuellste Anforderungen hinsichtlich Leistungsprofil, Kosten, Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu erfüllen. Dank der engen Kooperation mit unseren Kunden gelingt es uns, frühzeitig in neue Entwicklungsfelder eingebunden zu werden und so maßgeschneiderte Lösungen schnell und zuverlässig zu entwickeln. Deshalb bauen wir einerseits auf bestehenden Kompetenzen auf und eignen uns andererseits neue Fähigkeiten an, um so unser Produktportfolio kontinuierlich den Markt- und Kundenbedürfnissen anzupassen. Unseren Forschern und Entwicklern stehen dafür neueste Analytikmethoden in den chemischen Laboren sowie anwendungstechnische Prüflabore zur Verfügung. Zahlreiche Auszeichnungen durch unsere Kunden unterstreichen unseren Erfolg als innovativer Lösungsanbieter.

Zusätzlich zu den Aktivitäten in den Geschäftsbereichen werden auf ALTANA Ebene ausgewählte Innovationen initiiert und koordiniert, die neue Geschäftsfelder erschließen sollen und dabei Technologie- und Markttrends aufnehmen. Die Basis für diese Innovationen sind die starken Kompetenzen der Geschäftsbereiche entlang der gesamten Wertschöpfungskette sowie die Synergien, die sich zwischen den Bereichen ergeben. Für die Gestaltung neuer Innovationsbereiche nutzen wir drei unterschiedliche, sich aber thematisch ergänzende Herangehensweisen: das ALTANA Institute, unsere Technologieplattformen und Corporate Venturing.

Mithilfe des ALTANA Institute werden externe Netzwerke und enge Kooperationen mit Universitäten und Forschungsinstituten weltweit genutzt, um Impulse von außen für unsere Entwicklung zu erhalten. Der im vergangenen Jahr begonnene Technologietransfer erster abgeschlossener Projekte in die Geschäftsbereiche konnte in diesem Jahr erfolgreich fortgeführt werden. Zusätzlich wurden in diesem Jahr neue Kooperationspartner aus dem In- und Ausland in das Netzwerk aufgenommen und mit diesen neue Forschungsprojekte gestartet.

Die Investitionen von ALTANA im Bereich der Technologieplattformen haben im Geschäftsjahr 2020 die Werte des Vorjahres übertroffen. Im vergangenen Jahr 2019 erfolgte die Integration der Aktivitäten der Plattform „Printed Electronics“ in den Geschäftsbereich ELANTAS. Dabei haben wir im Bereich Vertrieb und Marktdurchdringung bestehende Strukturen genutzt, um die Platzierung des Produktportfolios bei unseren Kunden zu optimieren, und konnten dadurch Synergien erzielen. Des Weiteren konnten wir zahlreiche Kundenprojekte in die Applikationstestphase überführen, sodass im kommenden Jahr die Kommerzialisierung erfolgen kann. Über die Technologieplattform „Cubic Inks“ haben wir ein vielseitiges Produktportfolio für den 3D-Druck entwickelt. In enger Kooperation mit der dp polar GmbH, an der ALTANA gesellschaftsrechtlich beteiligt ist, wird dieses Tintenportfolio in Entwicklungspartnerschaften mit Kunden genutzt, um effiziente und nachhaltige Lösungen durch die innovative polare Drucktechnologie zu liefern. Die Lasertransfer-Technologieplattform „HELIOSONIC“ konnte ebenfalls ihr Pigmentportfolio erweitern und dadurch verstärkt strategische Entwicklungspartnerschaften über die grafische Industrie hinaus schließen. So sind in diesem Jahr erste Machbarkeitsstudien in den Bereichen Sicherheitsdruck und Elektronik erfolgt. Basierend auf diesen Entwicklungsarbeiten mit Kunden wurde ein neuer Prototyp einer Druckmaschine konstruiert, der 2021 in Betrieb genommen werden soll.

Durch die enge Kooperation zwischen den Zentralbereichen Corporate Innovation und Corporate Venturing kann ALTANA kontinuierlich Technologie- und Marktpotenziale prüfen und mittels gezielter Beteiligungen an innovativen Technologieunternehmen in neue attraktive Märkte einsteigen. In diesem Zusammenhang hat sich ALTANA im Geschäftsjahr 2020 an dem Unternehmen TAU ACT GmbH, Berlin, beteiligt.

Grundlage für unsere Innovationskraft ist eine offene und dynamische Unternehmenskultur, die weltweit 1.218 Mitarbeitern in unseren Forschungs- und Entwicklungszentren Freiraum für kreatives und unternehmerisches Handeln gibt. Die Ausstattung in unseren Entwicklungszentren ermöglicht unseren Mitarbeitern, ihre Ideen in marktreife Lösungen umzusetzen. Obwohl das Jahr 2020 insgesamt durch die Pandemie-bedingten Unsicherheiten geprägt war, haben sich im Bereich der Innovationen unsere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr nur leicht reduziert. Diese beliefen sich im Berichtsjahr auf 163,4 Mio. € (Vorjahr: 165,6 Mio. € ). Der leicht erhöhte Umsatzanteil der Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen von 7,5 % (Vorjahr: 7,4 %) ist einerseits auf den Rückgang des Umsatzes insgesamt zurückzuführen, ist aber auch verbunden mit der Erreichung wichtiger Meilensteine, der Umsetzung individueller Kundenwünsche in künftige, innovative Produkte und unterstützt die langfristige Ausrichtung unserer Innovationsaktivitäten.

Mitarbeiter

Zum Jahresende 2020 beschäftigten die Gesellschaften der ALTANA Gruppe weltweit 6.529 Mitarbeiter (Vorjahr: 6.476).

Der leichte Anstieg um 53 Personen bzw. 1 % gegenüber dem Vorjahr ist allein auf Akquisitionen, insbesondere im Geschäftsbereich ACTEGA (+ 68 Mitarbeiter), zurückzuführen.

Im Geschäftsbereich BYK verminderte sich die Mitarbeiterzahl leicht um 40 auf 2.307 Personen (Vorjahr: 2.347). Die Reduzierung der Mitarbeiterzahl fand hauptsächlich in den Produktionsbereichen der BYK Gesellschaften in den USA und in Deutschland im Rahmen natürlicher Fluktuation statt.

Im Geschäftsbereich ECKART sank die Anzahl der Beschäftigten im Jahresverlauf 2020 um 7 auf 1.694 Personen (Vorjahr: 1.701). Der insgesamt geringe Rückgang setzte sich aus gegenläufigen Effekten zusammen. Zum einen verringerte sich die Anzahl der Mitarbeiter an den amerikanischen Standorten um 13 Personen, während an den Standorten Hartenstein und Wackersdorf in Deutschland 10 Mitarbeiter neu hinzukamen. Die Veränderungen betrafen vor allem den Bereich der Produktion. Durch die Akquisition des britischen Unternehmens Aluminium Materials Technologies Ltd. (AMT) kamen 4 Mitarbeiter neu hinzu.

ELANTAS verzeichnete ebenfalls einen leichten Rückgang um 7 Mitarbeiter auf 1.071 Beschäftigte (Vorjahr: 1.078). Die Entwicklung innerhalb des Geschäftsbereichs verlief uneinheitlich. Während in der Produktion und im Forschungsbereich ein leichter Personalrückgang zu verzeichnen war, wurde die Anzahl der Mitarbeiter im Vertriebsbereich leicht aufgestockt.

Im Geschäftsbereich ACTEGA stieg die Mitarbeiterzahl im Jahresverlauf um 90 Personen auf 1.238 (Vorjahr: 1.148) am deutlichsten an. Wesentlicher Treiber war hier der Erwerb der Schmid Rhyner AG, Schweiz. Damit kamen zum Jahresende 68 Mitarbeiter neu hinzu. Aber auch die ACTEGA Gesellschaft in Brasilien verzeichnete einen Zuwachs von 18 Personen. Die zusätzlichen Mitarbeiter sind im Wesentlichen in der Produktion und im Vertrieb sowie in der Forschung und Entwicklung tätig.

Bei den Konzernholdinggesellschaften stieg die Anzahl der Beschäftigten im abgeschlossenen Geschäftsjahr um 17 auf 219 Personen (Vorjahr: 202). Der größte Zuwachs war mit 10 zusätzlichen Mitarbeitern in der ALTANA Management Services GmbH zu verzeichnen.

Die funktionale Struktur der Belegschaft hat sich im Geschäftsjahr 2020 nicht wesentlich verändert. Mit 51 % bzw. 3.305 Personen (Vorjahr: 3.329) arbeiteten weiterhin die meisten Beschäftigten in der Produktion. Die Anzahl der im Bereich Forschung und Entwicklung beschäftigten Personen erhöhte sich 2020 um 44 auf 1.218 Mitarbeiter (Vorjahr: 1.174). Auch im Bereich Marketing und Vertrieb erhöhte sich die Anzahl der Mitarbeiter im Jahresverlauf 2020 um insgesamt 45 Personen. In der Verwaltung waren im Berichtsjahr 915 Beschäftigte (Vorjahr: 927) tätig.

In der regionalen Struktur haben sich 2020 gegenüber dem Vorjahr nur geringe Verschiebungen ergeben. Mit 4.203 Personen (Vorjahr: 4.122) entfiel auf die europäischen Konzerngesellschaften unverändert der weitaus größte Personalanteil. 3.376 Mitarbeiter (Vorjahr: 3.353) waren zum Jahresende in Deutschland beschäftigt, mehrheitlich an den größten Produktions- und Entwicklungsstandorten der Geschäftsbereiche ECKART und BYK in Hartenstein bzw. Wesel. Die Anzahl der Mitarbeiter in Amerika sank zum Jahresende 2020 um 35 von 1.496 im Vorjahr auf 1.461 Personen, wobei hier der Rückgang vorrangig in den nordamerikanischen Gesellschaften zu verzeichnen war. Die Mitarbeiterzahl der asiatischen Konzerngesellschaften wuchs geringfügig von 858 Personen im Vorjahr auf 865 Mitarbeiter.

Zum Ende des Geschäftsjahres 2020 waren 1.721 Frauen und 4.808 Männer bei ALTANA beschäftigt. 90 % aller Mitarbeiter standen zum Bilanzstichtag in einem unbefristeten und 10 % in einem befristeten Arbeitsverhältnis, wobei diese Verteilung bei beiden Geschlechtern nahezu gleich war. Von den weiblichen Beschäftigten waren zum Ende 2020 75 % in Vollzeit und 25 % in Teilzeit beschäftigt. Bei den Beschäftigten männlichen Geschlechts lag die Quote der Vollzeitbeschäftigten bei 98 %. Neben den eigenen Mitarbeitern waren zum 31. Dezember 2020 140 Leiharbeitskräfte im ALTANA Konzern beschäftigt.

ALTANA steht weiterhin im internationalen Wettbewerb um Fach- und Führungskräfte. Wie in der gesamten chemischen Industrie, so werden auch wir im ALTANA Konzern in den kommenden Jahren insbesondere in Europa in eine Phase eintreten, die aufgrund der demografischen Entwicklung eine dezidierte Nachfolgeplanung unumgänglich macht. Dementsprechend nehmen das Talentmanagement sowie die Personalentwicklung bereits seit einigen Jahren einen hohen Stellenwert in der Zukunftsagenda von ALTANA („Keep Changing Agenda“) ein. Hierbei stehen die Ziele, Menschen bei ALTANA zu mobilisieren, die Vielfalt über alle Ebenen hinweg auszubauen, die Leistungskultur weiterzuentwickeln und dabei das unternehmerische Denken und Handeln zu stärken, im Vordergrund.

Um diese Ziele zu erreichen, haben wir bestehende Personalinstrumente im Jahr 2020 untersucht, überarbeitet und in einen einheitlichen, übergreifenden und standardisierten Prozess eingebettet. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Konzeptionierung und Weiterentwicklung des sogenannten „Talent Cycles“. Dieser Prozess umfasst die Begleitung des Mitarbeiters von der Rekrutierung über die Talentidentifikation und -entwicklung bis hin zur Karriere- und Nachfolgeplanung. Wesentliche Bausteine sind hierbei der sogenannte Compass Dialog (jährliches Mitarbeitergespräch) sowie die Talentkonferenzen, die der Kalibrierung von Performance- und Potenzialeinschätzungen durch die Führungskräfte dienen. Diese werden zukünftig lokal, divisional und global stattfinden. Die Einführung des neuen Prozesses musste Pandemie-bedingt von 2020 auf 2021 verschoben werden.

Die in den Vorjahren begonnene „HR Transformation“, die der strategischen Neuaufstellung der Personalaktivitäten auf globaler Ebene dient, wurde im Jahr 2020 erfolgreich fortgesetzt. Die Stammdaten und Organisationsstrukturen wurden dabei erstmals in einem einheitlichen globalen System zusammengeführt. Die vereinheitlichten Personalstammdaten dienen zukünftig den im Rahmen der „HR Transformation“ neu definierten und weiterentwickelten HR Prozessen, wie beispielsweise dem Talentmanagement oder der Weiterbildung. Im Jahr 2020 wurden die Module „Performance & Goals“ sowie „Learning Management“ in digitalen systemgestützten Prozessen abgebildet. Die globale Einführung der neuen Prozesse im Bereich „Learning“ wurde 2020 gestartet und wird für „Performance & Goals“ 2021 fortgesetzt. Ziel ist es weiterhin, dass die HR Organisationen auf internationaler Ebene näher zusammenwachsen, Mitarbeiter bereichsübergreifend und über Ländergrenzen hinweg umfassender gefördert werden sowie eine internationale Führungs- und HR Kultur geschaffen wird.

Umwelt und Sicherheit

Arbeitssicherheit und umweltverträgliches Wirtschaften sind zentrale Bestandteile der unternehmerischen Strategie von ALTANA und gewinnen zunehmend an Bedeutung. Die ALTANA Gruppe misst den Fortschritt im Bereich Umweltschutz mithilfe spezifischer Kennzahlen, wie den Verbräuchen beispielsweise aus den Energiequellen Erdgas sowie elektrischer Strom mit den dadurch verursachten Treibhausgasemissionen, und im Bereich Sicherheit mithilfe von Unfallkennzahlen. Im Bereich Umweltschutz ist es unser Ziel, den Energieverbrauch an allen Standorten sowie in allen Bereichen kontinuierlich zu senken und den Einsatz von Energien aus regenerativen Quellen zu forcieren, um bis zum Jahr 2025 Klimaneutralität für die ALTANA Gruppe zu erreichen.

Die bis 2025 nicht vermeidbaren CO2-Emissionen plant ALTANA durch die Finanzierung gleichwertiger Klimaschutzprojekte zu kompensieren. Im Bereich Sicherheit ist das vorrangige Ziel, die Anzahl von Unfällen zu senken. Das Thema Sicherheit hat bei ALTANA höchste Priorität. Durch verschiedene technische und organisatorische Maßnahmen, die jeweils auf die Produktionsbedingungen der Standorte sowie auf die dort geltenden Gesetze und Vorschriften abgestimmt sind, sorgt ALTANA für eine kontinuierliche Verbesserung der Sicherheit ihrer Mitarbeiter. Um eine einheitliche Sicherheitskultur zu erreichen, setzt ALTANA außerdem auf gezielte Trainingsprogramme für Mitarbeiter. Alle Standorte weltweit haben eine eigene Sicherheitsorganisation etabliert, die unter anderem für die Einhaltung aller lokalen Arbeitsschutzvorschriften, Schulungs- und Trainingsmaßnahmen sowie für die Erfassung und Auswertung von Unfällen zuständig ist. Gruppenweit dient der Work Accident Indicator (WAI) als wichtigste Kennzahl, um die Entwicklung der Arbeitssicherheit an allen Standorten anhand der gemeldeten Unfälle mit Ausfalltagen zu erfassen und auszuwerten. Zur besseren Vergleichbarkeit werden drei Kennzahlen definiert: WAI 1 beschreibt die Anzahl der gemeldeten Arbeitsunfälle mit Ausfallzeiten von einem Tag oder mehr pro eine Million Arbeitsstunden. WAI 2 umfasst die Anzahl von gemeldeten Arbeitsunfällen mit Ausfallzeiten von mehr als drei Tagen pro eine Million Arbeitsstunden und WAI 3 stellt die Zahl der Ausfalltage aufgrund von gemeldeten Arbeitsunfällen pro eine Million Arbeitsstunden dar. ALTANA ermittelt die Arbeitsstunden auf Basis der geleisteten Ist-Stunden. Sollte eine derartige Erfassung nicht möglich sein, erfolgt eine qualifizierte Schätzung der durchschnittlichen Leistungsstunden. Die Unfälle werden direkt vor Ort aufgenommen und innerhalb von 48 Stunden an einen definierten Personenkreis gemeldet. Quartalsweise werden die gemeldeten Unfälle mit Ausfalltagen in einem globalen IT-System ausgewertet. Im Anschluss werden die Auswertungen allen Verantwortlichen (wie beispielsweise Vorstand, Geschäftsbereichsleitern, Geschäftsführern sowie EH&S-Experten) zur Verfügung gestellt. Auf Basis dieser Daten legt der ALTANA Vorstand zusammen mit dem Fachbereich EH&S für jedes Jahr Zielwerte für die drei WAI fest, die gleichermaßen für alle Gesellschaften der ALTANA Gruppe gelten.

Für 2020 setzte ALTANA die Zielwerte für alle drei Unfallkennzahlen (WAI 1: 2,8; WAI 2: 2,0 und WAI 3: 35,0) erneut herab und machte damit noch einmal deutlich, wie wichtig die Arbeitssicherheit für das Unternehmen ist. Im Berichtsjahr gelang es, auch diese Zielwerte zu erreichen und die Unfallkennzahlen in allen drei Kategorien deutlich zu senken. Global wurden bei ALTANA 19 Unfälle mit Ausfalltagen gemeldet. Dies sind im Vergleich zum Vorjahr 13 Unfälle weniger. Auf Basis der geleisteten Arbeitsstunden ergeben sich folgende WAI-Werte: WAI 1: 1,8 (Vorjahr: 2,8); WAI 2: 1,0 (Vorjahr: 2,1) und WAI 3: 19,5 (Vorjahr: 34,8). Diese guten Ergebnisse erzielte ALTANA mit verschiedenen Maßnahmen zur Verbesserung des Sicherheitsbewusstseins der Mitarbeiter und der Sicherheitskultur insgesamt. Die Weiterentwicklung und Umsetzung technischer und organisatorischer Maßnahmen sowie verhaltensbasierte Sicherheitstrainings sollen zu einem sicheren Handeln in jeder Situation führen.

Auch mit dem Thema Energieeffizienz und den damit verbundenen Emissionen von Treibhausgasen beschäftigt sich ALTANA bereits seit mehreren Jahren. Neben den absoluten Werten werden die Energieverbräuche in Bezug zur Menge der hergestellten Fertigwaren gesetzt. Für den Energieverbrauch – bezogen auf die produzierte Menge an Fertigwaren – legt ALTANA jährlich Reduktionsziele fest. Die Erfassung und Berechnung der Emissionen betrifft als Scope 1 die direkten Treibhausgas-Emissionen aus unternehmenseigenen beziehungsweise durch das Unternehmen kontrollierten Emissionsquellen. Dazu gehören beispielsweise die Verbrennung von Primärenergieträgern im Zuge der Wärmeerzeugung sowie der Kraftstoffverbrauch in der unternehmenseigenen Fahrzeugflotte. Zu Scope 2 zählen die indirekten Treibhausgas-Emissionen aus dem leistungsgebundenen Bezug von Elektrizität. Die Erfassung und Berechnung erfolgt nach dem Standard „A Corporate Accounting and Reporting Standard – Revised Edition“ der Initiative „Greenhouse Gas Protocol“. Die Energieverbräuche aller zum Konsolidierungskreis gehörenden Produktionsstandorte werden in einem globalen IT-System erfasst und ausgewertet. Die Berechnung der CO2-Äquivalente für Scope 2 erfolgt nach festgelegten Umrechnungsfaktoren (g CO2/kWh) der IEA (International Energy Agency) entsprechend den aktuell publizierten Werten (2018) sowie mithilfe von Emissionsfaktoren des Stromlieferanten oder eines individuellen Stromprodukts beziehungsweise für Scope 1 aus dem IPCC (International Panel on Climate Change).

Die Ist-Verbräuche werden von den Gesellschaften grundsätzlich mittels Rechnungen nachgewiesen. Sofern dies für die letzten beiden Monate des Berichtsjahres zeitlich nicht möglich ist, erfolgt zunächst eine qualifizierte Schätzung der Werte durch die Gesellschaften. Dadurch kann es im Folgejahr – sobald alle Rechnungen vorliegen – noch zu einer nachträglichen Anpassung des Vorjahreswerts kommen. Im Jahr 2020 rechnet ALTANA insgesamt mit einem Energieverbrauch von 668.493 MWh (Vorjahr: 674.853 MWh). Die Hauptenergieträger waren Erdgas (375.676 MWh) und hinzugekaufter Strom (247.738 MWh). Für den spezifischen Energie-Kennwert – bezogen auf eine Tonne Fertigwaren – hat ALTANA für 2020 einen Zielwert von 1,26 MWh/t festgelegt. Für den Berichtszeitraum wurde ein Wert von 1,28 MWh/t erzielt. Die Abweichung dieser Kennzahl ist im Wesentlichen dadurch begründet, dass aufgrund der Corona-Pandemie der Zielwert für die geplante absolute Menge an produzierten Fertigwaren nicht erreicht und die dafür erforderliche Energiemenge nicht im gleichen Umfang reduziert werden konnte.

Daraus ergaben sich rechnerisch insgesamt 90.217 Tonnen CO2-Äquivalente im Scope 1. Zusätzlich entfielen auf die biogenen CO2-Emissionen 332 Tonnen CO2-Äquivalente. Für den zugekauften Strom in Höhe von 247.738 MWh wurde die gleiche Menge an Herkunftszertifikaten gemäß den anerkannten Qualitätsstandards (zum Beispiel CoO für Europa, IREC für China und GREEN-E für die USA) erworben. Hierbei handelt es sich um Strom, der aus erneuerbaren Energien gewonnen und dessen Herkunft per Herkunftsnachweis transparent gemacht wird. Somit ergibt sich nach der „market-based“ Methode insgesamt ein Wert von 92.553 Tonnen CO2-Äquivalente. Der hierin enthaltene Strombezug von ALTANA entspricht einer CO2-Emission von null.